[:de]Aufbau der Fußarbeit nach der Ausbildungsskala[:]

[:de]Wie bei den Grundlagen zur Fußarbeit schon geschrieben, habe ich mich während Norells Fuß-Aufbaus ganz intensiv mit der Ausbildungsskala aus der Dressurreiterei beschäftigt und sie als sehr logisch und hilfreich auch für die Fußarbeit empfunden.

Skala der Ausbildung

Als Grundlage gilt hierbei für mich der taktreine Trab. Sollte der Takt in einer Ausbildungsstufe verloren gehen, dann ist dies ein Zeichen, dass der Schritt zu früh oder zu groß war und es heißt: Zurück zur letzten Ausbildungsstufe, in der der Takt noch korrekt gezeigt wird und von dort mit kleinen Schritten und den nötigen Hilfen die nächste Stufe erarbeiten, so dass der Takt erhalten bleibt.


Zu Beginn orientiere ich mich an dem „Vorwärts-Abwärts“ der Reiter und bringe den Hund (durch eine Futterhand) in die Vorwärts-Abwärts-Haltung, die als Dehnhaltung eine gute Trabentwicklung mit gutem Muskelaufbau fördert. Hierbei lasse ich den Hund sowohl rechts wie links außen laufen, noch nicht in der späteren Fußposition, da er dann bereits stärker durch meine Nähe, meine Fußbewegungen etc beeinflusst wäre.
Ich gehe hierbei möglichst zunächst lange geraden und beginne dann auch mit großen Ausßenkreisen. Eine 8 oder auch auf dem Innenkreis folgt erst später, wenn der Hund bereits einen guten Takt, gute Losgelassenheit, Anlehnung und Schwung zeigt.

Wenn der Hund hierbei einen guten Takt und Losgelassenheit zeigt, beginne ich damit, ihn aufzurichten und an seine spätere Körperhaltung im Obedience-Fuß zu gewöhnen.Dies ist die erste Phase der „Anlehnung“, da der Hund hierbei beginnt, sich an meinen Vorgaben durch die Handhaltung zu orientieren.

Dafür nutze ich ganz bewusst ausschließlich ein Gucktarget, kein Handtouch, weil der Hund sich selbst ausbalancieren soll, ohne von mir beeinflusst zu werden oder sich an der Hand abstützen zu können. Auch dies arbeite ich alles noch außen, nicht am Bein in der späteren Fußposition. Und natürlich immer beidseitig!
Nach wie vor orientiere ich mich mit dem Lauftempo am Trabtempo des Hundes, um diese Bewegung auch unter der veränderten Körperhaltung weiter zu festigen.

Erst wenn die Trabbewegung mit Takt und Losgelassenheit auch unter der Aufrichtung nach oben vom Hund gut gehalten werden kann, folgt der 2. Teil der „Anlehnung“, unter dem ich übertragen auf die Fußarbeit das Heranholen des Hundes ans Bein einordne. Dadurch wird der Hund stärker als bisher von uns beeinflusst und das Ziel ist es, den Takt und die Losgelassenheit dabei zu erhalten. Um dies zu erreichen, arbeite ich weiterhin auch viel außen, hole den Hund für zunächst kurze und dann länger werdende Streckenabschnitte ans Bein und führe ihn dann wieder nach außen.

Mit der Aufrichtung des Hundes durch das Look-Target folgt dann auch die Entwicklung des Schwungs, bei dem der Hund beginnt, mehr Last auf die Hinterhand zu nehmen. Dadurch kann er sich besser aufrichten und dem Looktarget entgegen strecken. Man erkennt diese Entwicklung des Schwungs dadurch, dass der Hund eine leichte Aufwärtstendenz zeigt und ein wenig so wirkt, als ob er bergauf laufen würde.

Im Sinne des „Geraderichtens“ sollte der Hund sowohl rechts wie links unter dem Looktarget geführt werden, außerdem können andere gymnastizierende Übungen beidseitig trainiert werden. Eine ausgeglichene Balance ist später für die Tempovariationen sowie die Winkel und Kehrtwendungen wichtig.

Zuletzt folgt die Versammlung. Bisher haben wir uns mit unserem Lauftempo stark an dem Trabtempo des Hundes orientiert, nun soll ein Tempo für den Normalschritt gefunden werden, bei dem sich eine Fußarbeit mit Winkeln und Kehrtwendungen auch gut laufen lässt. Hierfür wird wieder auf einer Geraden oder einem Außenkreis gearbeitet und das Tempo etwas verringert und nach wenigen Schritten wieder erhöht. Die Phasen der stärkeren Versammlung werden dann verlängert.

Abschließend gilt es, das Look-Target abzubauen: Der Hund läuft zunächst unter dem Look-Target in seiner Fußposition, dann wird die Hand kurz weg genommen und normal hängen gelassen, um direkt wieder aufzutauchen und dem Hund seinen Fixpunkt wieder zu geben. Die Strecken ohne Look-Target mit normaler, locker schwingender Hand werden ausgebaut, zwischendurch folgt immer wieder einer Erinnerung an die Position mittels Look-Target.

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